Dienstleistungen Apotheke Siegburg, Joachim Pigulla, Rats Apotheke Pigulla
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RATS-APOTHEKE SIEGBURG Inh.: Dr. Joachim Pigulla e.K.
RATS-APOTHEKE SIEGBURG      Inh.: Dr. Joachim Pigulla e.K.

Diabetiker auf Reisen

Früher waren weite Reisen für Diabetiker tabu, denn Zeitverschiebungen und große Hitze bereiteten Probleme bei der Einstellung der Stoffwechsellage. Hohes Infektionsrisiko und/oder schlechte medizinische Versorgung kamen oft hinzu. 

Dank Weiterentwicklungen - so auch im Bereich der Insuline - sind Fernreisen heute kein Problem mehr, wenn die Reise gut vorbereitet wird.

 

Reisetauglichkeit

 

Wichtigstes und erstes Element der Reiseplanung sollte eine ärztliche Untersuchung sein. Dort muß vor allem geklärt werden, ob andere Faktoren (Herz-Kreislauf-Probleme, sekundäre Erkrankungen durch Diabetes) gegen eine lange Flugreise oder gegen bestimmte Gebiete sprechen. Auch gehört dazu, dass mit dem Arzt frühzeitig eine entsprechend stabile Stoffwechseleinstellung besprochen wird.

 

Da fast alle Impfungen ausgezeichnet verträglich sind, sollten die im jeweiligen Reiseland erforderlichen Schutzimpfungen auch bei Diabetikern durchgeführt werden.

 

Da es nach Impfungen zu Schwankungen bei den Blutzuckerwerten kommen kann, empfiehlt es sich, ausreichend Zeit zwischen einzelnen Impfungen zu lassen. Deshalb sollte mit neuen Impfungen und Auffrischungen möglichst früh begonnen werden.

 

Gesundheitsreisen

 

Möchten Sie Ihren Urlaub in besonderer Weise der Gesundheit widmen, sei darauf hingewiesen, dass es eine große Zahl von Hotels und Restaurants gibt, die sich speziell auf Diabetiker eingestellt haben. Solche Hotels sind beschrieben in:

 

Diabetiker Hotelführer unter www.diabetikerhotels.de

 

Auch eine Anfrage bei der Deutschen Diabetes Hilfeunter www.menschen-mit-diabetes.de ist empfehlenswert.

  

Längere Autoreisen

 

Häufig werden Diabetiker Urlaubsreisen mit dem Auto antreten - auch über längere Distanzen. Für insulinpflichtige Diabetiker sind hier ganz besondere Vorsichtsmaßnahmen notwendig, denn es ist unbedingt eine Hypoglykämie zu vermeiden. Am Reisetag ist die Insulinmenge zur üblichen Zeit zu spritzen. Die Mahlzeiten sollten zur gewohnten Zeit und mit gewohnten Kohlenhydratmengen eingenommen werden. Griffbereit sein müssen kleine Mengen schnell anflutender Kohlenhydrate (Traubenzucker, Glucosesirup 2,6 BE etc.).

 

Spätestens alle zwei Stunden ist eine Pause einzulegen. Da Stress einerseits den Blutzuckerspiegel erhöht, körperliche Anstrengung den Blutzucker aber senkt, sollte zur Kontrolle des veränderten Stoffwechsels bei langen Fahrten zwischendurch eine Blutzuckermessung durchgeführt werden.

 

Autofahrende Diabetiker sollten folgende Regeln beachten: 

  • Immer ausreichende Mengen schnell verdaulicher Kohlenhydrate griffbereit halten.
  • Bei Verdacht auf hypoglykämischen Zustand sofort Parkplatz anfahren, BE zu sich nehmen und warten, bis Zustand wieder in Ordnung ist.
  • Vor einer Fahrt nie mehr Insulin spritzen als üblich.
  • Vor Antritt der Fahrt nie weniger essen als sonst, eher leichter Mehrverbrauch an Kohlenhydraten.
  • Bei längeren Fahrten sollte der Diabetiker jede Stunde eine Kleinigkeit essen.
  • Fahrten die den üblichen Tagesrhythmus stören (z.B. Nachtfahrten), sollten unterbleiben.
  • Natürlich keinerlei Alkohol während der Fahrt, aber auch nicht am Abend vorher.
  • Begrenzung der Fahrgeschwindigkeit.
  • Insulin wegen der oft hohen Temperatur im Auto im Kofferraum transportieren.

Fernreisen mit dem Flugzeug

 

Bei längeren Flugreisen gibt es einige Punkte zu beachten, die den Flug unproblematisch und angenehm machen.

 

Mahlzeiten

 

Die meisten Fluggesellschaften bieten spezielle Diabetiker- Mahlzeiten an, die allerdings spätestens zwei Tage vor Abflug bestellt werden müssen.

 

Aufbewahrung von Zubehör und Medikamenten

 

Grundsätzlich sollten alle Medikamente, auch alle Insuline als Bordgepäck mitgenommen werden. 

Koffer können verloren gehen, außerdem herrschen im Gepäckraum der Flugzeuge zu tiefe Temperaturen Insulin könnte dabei gefrieren. 

Zur Aufbewahrung im Handgepäck eignen sich besonders spezielle System- und Kühltaschen. Damit ist immer alles griffbereit.

 

Ärztliches Attest

 

Ein Nachweis über die Erkrankung an Diabetes, über erforderliche Medikamente und Hilfsmittel sowie eine Empfehlung über das Mitführen von BE-Notrationen (Gummibärchen, Trockenobst, Kekse etc.) am besten in englischer Sprache, ist angebracht, da in einigen Ländern, z.B. Australien, USA strenge lebensmittelrechtliche bzw. zollrechtliche Bestimmungen gelten.

 

Blutzuckerspiegelkontrollen während des Fluges

 

Bei Typ-1-Diabetikern werden auf Langstreckenflügen oft niedrige Blutzuckerspiegel gemessen. Darauf sollte man vorbereitet sein. Blutzuckermeßgeräte funktionieren auch bei üblichen Flughöhen. Während des Fluges sollte viel getrunken werden, jedoch kein Alkohol, da dieser den Blutzucker zusätzlich senkt. Häufige Bewegung im Gang dient zur Thrombosevorbeugung.

 

Medizinische Versorgung an Bord

 

Wenn Sie alleine fliegen, informieren Sie das Flugbegleitpersonal darüber, dass Sie Diabetiker sind. Weisen Sie auf das Hilfsmittel im Handgepäck hin.

  

Aufenthalt am Urlaubsort

 

Bei Fernreisen in Länder mit weitgehend europäischem Standard (Australien, USA, Japan etc.) sind wesentlich weniger Vorsorgemaßnahmen zu treffen als bei Reisen in exotische Länder. Besonders in Gebieten mit schlechter medizinischer Versorgung ist es wichtig, Stoffwechselentgleisungen schnell zu begegnen. Deshalb sollten während der gesamten Reise Blutglucose- und Harnzuckermessungen regelmäßig durchgeführt werden, da veränderter Tagesablauf, andere Essenszeiten, mehr Bewegung und Sport, Sonne, Hitze etc. die Blutzuckerwerte beeinflussen.

 

Deshalb sollten stets genügend Harnteststreifen und ein intaktes Gerät zur Blutzuckermessung mitgeführt werden.

 

Alle notwendigen Arzneimittel und Hilfsmittel sind sinnvollerweise in ausreichender Menge mitzunehmen, bei insulinpflichtigen Diabetikern natürlich auch schnell wirksame Kohlenhydrate (Traubenzucker, Gummibärchen, Kekse, Glucosesirup,Trockenobst).

 

Wichtig auch, dass Zuckerteststreifen des gleichen Herstellers, im Ausland in den Handel gebracht, nicht immer für Ihr deutsches Gerät tauglich sind.

 

Zeitverschiebung

 

Bei allen Interkontinentalflügen kommt es zu Zeitverschiebungen, die bei der Medikamenteneinnahme bzw. den Insulininjektionen zu berücksichtigen sind.

 

Regeln bei Typ-2-Diabetikern, die mit Tabletten eingestellt sind

 

Typ-2-Diabetiker, die orale Antidiabetika ("Zuckertabletten") einnehmen, erhalten Ihre Dosis nach der jeweiligen Ortszeit. Bei einer hinausgezögerten Einnahme (Flug nach Westen) oder zeitverkürzten Einnahme (Flug nach Osten), kann der Blutzucker durch etwas verringerte oder leicht erhöhte Nahrungsaufnahme normal gehalten werden.

 

Regeln für Diabetiker, die mit Insulin eingestellt sind

 

Werden mehrere Zeitzonen überflogen, sollte mit dem Arzt die Umstellung des Behandlungsplanes besprochen werden. Je nach Therapieort, Zeitverschiebung und Flug tagsüber oder nachts können unterschiedliche Strategien sinnvoll sein.

 

Allgemein gilt:

 

Zeitunterschiede von 3-4 Stunden erfordern meist keine Umstellung.

 

Flug nach Westen (=Tagesverlängerung)

 

- Anwender der konventionellen Insulintherapie (Mischinsulin)

 

Bei einem Flug nach Westen entsteht eine Insulinlücke: ist z.B. die Zeitzonendifferenz 6 Stunden (Frankfurt-NewYork),so wird ca.12 Stunden nach der letzten Injektion durch eine zusätzliche Gabe von Normalinsulin die Insulinlücke überbrückt. Die erforderlichen Einheiten sollte der behandelnde Arzt festlegen. Normalinsulin hat eine Wirkdauer von 4-6 Stunden. 18 Stunden nach der letzten Mischinsulingabe wird dann wieder Mischinsulin gegeben.

 

- Anwender der intensivierten Insulintherapie (Basis-Bolus-Therapie)

 

Auch hier wird die Insulinlücke durch einen zusätzlichen Bolus, d.h. mit Normalinsulin überbrückt.

 

Flug nach Osten (=Tagesverkürzung)

 

- Anwender der konventionellen Insulintherapie (Mischinsulin)

 

Bei einem Flug nach Osten (z.B. NewYork-Frankfurt) verkürzt sich der Tag um sechs auf 18 Stunden. Entsprechen sinkt der Insulinbedarf. Das bedeutet für

 

Ihr Spritzschema: Morgeninjektion vor dem Start zur üblichen Zeit,

 

Abendinjektion weglassen, stattdessen mit Normalinsulin bis zur nächsten Morgeninjektion überbrücken.

 

- Anwender der intensivierten Insulintherapie (Basis-Bolus-Therapie)

 

Hier entfällt die abendliche (= 2.) Basisinjektion, die Insulinlücke wird mit Normalinsulin überbrückt.

 

Am ersten Tag nach der Ankunft muss eventuell mit Normalinsulin nachreguliert werden.

 

Ursache für deutliche Blutzuckerschwankungen sind Zeitverschiebung und die damit für den Organismus verbundene Umstellung ("jet-lag"), Reisestress, unregelmäßige Mahlzeiten, Temperaturschwankungen etc.

 

Deshalb sollte bei Flügen über mehrere Zeitzonen grundsätzlich alle 3 Stunden der Blutzuckerspiegel gemessen werden.

 

Spezielle Reiseapotheke für nicht insulinpflichtige Diabetiker

  •  verordnete orale Antidiabetika in genügender Menge
  • schnell wirkende Kohlenhydrate, z.B. Traubenzucker, Jubin
  • Blutzuckermessgerät mit Messstreifen und Stechhilfe

Spezielle Reiseapotheke für insulinpflichtige Diabetiker

  • Internationaler Diabetikerpass mit Medikamenteneintragung
  • ärztliche Bescheinigung (in Englisch), dass Spritzen, Ampullen und Notfallrationen mit schnellen Kohlenhydraten (Traubenzucker, Gummibärchen, Kekse, Glucosesirup etc.) notwendig sind
  • BE-Umrechnungstabelle
  • Insulin in kleiner Kühltasche, separates schnellwirksames Insulin
  • genügende Anzahl an Lanzetten, Nadeln und Teststreifen
  • Protokollheft
  • Ersatzbatterien
  • eine Glucagonspritze
  • Keton-Teststreifen (bei ungewohnter sportlicher Betätigung
  • eine BE-Notfallpackung

 Wir wünschen eine erholsame Reise!

   

 

 

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